Tierschutzthema: Adoption

Habt ihr euch schon mal überlegt ein Tier aus dem Tierschutz zu adoptieren? Oder zumindest einem Spendenaufruf via Social Media zu folgen? Was alles so verlockend klingt und auf einer Seite sicherlich auch gut gemeint ist, wird leider in der heutigen Zeit auch viel zu schnell ausgenutzt.

Unter dem fatalen Schwindel, leiden nicht nur die Tiere oder ihr, weil ihr es gemerkt habt, wo alles zu spät war, sondern auch sämtliche Vereine und Organisationen, die es ERNST meinen. Wo WIRKLICH geholfen wird und wo JEDER Cent auch wirklich da ankommt, wofür er gedacht war!

Wenn wir ehrlich sind, wie oft haben wir uns bereits die Frage gestellt und unsere gut gemeinte Spende zurückgehalten, weil man einfach dachte. "Ach, das kommt doch eh nicht an." Ja, ernste Spendenaufrufe stehen mittlerweile unter keinem guten Stern. Umso wichtiger die Aufklärung eines Jeden, um "falschen Leuten und Vereinen", das Handwerk zu legen. Oder wenigstens einen kleinen Teil dazu beitragen zu können und die miserablen Machenschaften zu beenden.

Grundsätzlich ist die Idee der Adoption eine wirklich Tolle. Doch sollte sie gut überlegt sein und vor allem sollte man sich genau Gedanken machen, woher man sein Tier adoptiert.

Eine der ersten Anlaufstellen wird vermutlich das nächste Tierheim sein. Grundsätzlich gibt es hier zumindest keine großen Bedenken und glaubt mir, der Tierheimalltag ist sehr straff gestrickt. Jedes Tierheim vermittelt Tiere auch irgendwie anders, jeder hat andere Bedingungen. Einige meinen es auch nur gut. Andere haben tatsächlich nicht viel Ahnung, oder es ist ihnen größtenteils egal.

Um hier auch guten Gewissens kein Tier aufgeschwatzt zu bekommen lege ich euch eine kleine Checkliste parat:

• Wie ist der Empfang? Werdet ihr freundlich begrüßt?
• Werden eure Interessen und Wünsche angehört?
• Dürft ihr euch ein wenig umsehen?
• Werdet ihr nur auf ein Tier fokussiert ohne Chance auf Alternativen?
• Wird euch das Tier ordentlich vorgestellt?
• Werden eure Fragen fachgemäß beantwortet?
• Wie wird ggf. mit dem Tier umgegangen oder sind die Räumlichkeiten weitestgehend sauber?

Ich bitte euch hierbei noch einmal zu beachten, dass es im Tierheim meist viel zu wenig Personal gibt und oft ein gewisser Zeitdruck herrscht. Sicher meinen viele eine grobe Antwort nicht böse oder sind sehr kurz angebunden. Dafür sollte ein gewisses Verständnis herrschen. Auch die ein oder andere Unsauberkeiten, können während des Alltages wieder zu Stande kommen. Trotz allem sollte der Auftritt offen und freundlich sein und eure Interessen angehört werden. Es kann auch durch aus sein, dass ihr gleich zu Beginn vertröstet werdet. Entweder, weil das Fachpersonal bereits kein zu vermittelndes Tier in Aussicht hat oder weil es kleinere Zwischenfälle gibt. Kleinere Tierheime haben vielleicht auch einfach keine Tiere einer bestimmten Art vorhanden. Seid nicht sauer, sondern probiert es einfach zu einem späteren Zeitpunkt erneut.

Manche Tierschutzvereine arbeiten mit vielen Pflegestellen oder Via Internet in Kooperation mit anderen Tierschutzvereinen zusammen, ohne direkten Bezug zu einem Tierheim.

Auch hier gilt natürlich, dass ihr auf eure Anfrage her fachgerecht und mit einem gewissen Interesse betreut werdet. Dazu gehört ein fairer Austausch zu eurem Tier, an welchem ihr Interesse bekundet habt.

Ihr solltet ausreichend Informationen bekommen und natürlich die Chance auf den ein oder anderen Kennlernbesuch.

Im Auslandstierschutz ist das wohl kaum möglich, aber dennoch sollten hier eure Fragen gut beantwortet werden. Es sollten regelmäßig Fotos und Videos geschickt werden und ihr im allgemeinen auf den neuesten Stand gehalten werden.

Viele haben auch einfach nur den Drang etwas Gutes zu tun und Geld- oder Sachspenden an einen bestimmten Verein zu geben.

Grundsätzlich rate ich euch hierbei zu Sachspenden, sich vorher telefonisch oder per Mail mit dem jeweiligen Verein auseinander zu setzen und zu erfragen, was aktuell benötigt wird.

Ihr werdet sicherlich eine gute Auskunft verschiedener Dinge bekommen und dürft dann frei entscheiden, was und wie viel ihr geben möchtet.

Um es einmal zu pauschalisieren, denke ich dass der Großteil von euch, wenn er Geld spenden möchte, dies an sein ortsansässiges Tierheim spenden würde. Aber auch wenn ihr einem Spendenaufruf eines anderen Tierheimes folgen möchtet, solltet ihr zum einen darauf achten, dass dieses Tierheim auch wirklich als solches geführt wird.

Rein von der Theorie her, sind die Tierheim hier in Deutschland und sicherlich auch in anderen Ländern recht vertrauenswürdig, da diese natürlich auch viel Öffentlichkeitsarbeit leisten sollten.

Ist dies nicht der Fall, würde ich mich definitiv vorher erkundigen, welche Arbeit, das Tierheim leistet und wohin ggf. das gespendete Geld fließen wird.

Sicherlich wird es hier zwischen dem Inland und den Ausländischen Organisationen und Vereinen ein paar Unterschiede geben. Doch hier gilt tatsächlich der Grundsatz: Vorsicht geboten! Denn hier finden die größten und meisten Abzocken statt!

Um euch auch hier eine gewisse Sicherheit zu bieten folgt auch hier nun eine kleine Checkliste:

• Wie groß/weit verbreitet ist der Verein?
• Wo und Wie wird Öffentlichkeitsarbeit betrieben?
• Wird auf meine Spendenanfrage persönlich eingegangen oder meldet sich eine elektronische Mail zurück?
• Werden ggf. Spendenquittungen ausgestellt?
• Welche Öffentlichkeitsarbeit wird betrieben?
• • Im Inland: Werden andere Tierschutzvereine mit einbezogen? Ist offensichtlich wohin meine Spende geht? Wird hin und wieder auch mal öffentlich gestellt, was mit den Spenden bisher erreicht wurde?
  • Im Ausland: Da hier natürlich nebenbei nicht nur Tiere aus dem Land vermittelt werden sollen, sondern die Problematik der Streuner vor Ort in Schach gehalten werden soll, ist ein Verein mit laufender Kastrationskampagne auf jeden Fall zu bevorzugen, denn so wird auch in den anderen Ländern der Tierschutz unterstützt.
  • Im Normalfall wird viel via Social Media gepostet. Hier sollte unbedingt unterschieden werden! Aufrufe mit: RETTET DIE TIERE SONST SIND SIE IN X TAGEN TOT. Sollten vorsichtig begutachtet werden. Denn es ist nicht im Sinne des Tierschutzes ÜBERALL Tiere zu retten und sie zu Hauf in eine andere Unterkunft unterzubringen, wo sie vielleicht nicht getötet werden, aber ebenfalls elendig zu Grunde gehen, weil zum einen gar keine Kapazität wäre und zum anderen es an finanziellen Mitteln fehlt, die Tiere auch ordnungsgemäß zu betreuen. Viele Tiere wurden zwar aus der Tötung gerettet. Verhungern dann allerdings im Innenhof, der gut gemeinten "Zwischenstation".

Auch hier kann man nichts pauschalisieren, aber es liegt auf der Hand. Viele bekommen Geld vom Staat oder sammeln Spenden, um die Tiere ernähren zu können. Nehmen immer mehr Tiere auf und können auf gesundheitliche Bedürfnisse mancher Tiere gar nicht eingehen. Leider wird auch viel in die eigene Tasche gesteckt.

Also achtet bei jedem Verein darauf, dass er auch die Notwendige Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit ernst nimmt. Im Ausland sind dies unter anderem viele Kastrationskampagnen, die nicht nur den Tieren, sondern auch der Bevölkerung vor Ort zu Gute kommt. Es gibt nicht überall grausame Menschen! Im Inland achtet darauf, mit welchen Aufrufen Geld gesammelt wird und für welchen Zweck die Spenden verwendet werden. Im Normalfall gibt es auch hier immer wieder Danksagungen und einen Rückblick darauf, wie gut die Spenden angekommen sind.